"warum ist das denn so teuer?"
Nach den Richtlinien der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) ist eine komplette zahnmedizinische Untersuchung ausschließlich in Vollnarkose möglich. Das Sondieren eines jeden Zahnes, sowohl seiner Außen- als auch seiner Innenseite, ist bei keinem wachen Hund und keiner wachen Katze machbar. Das Entfernen von Zahnstein am wachen Tier, was in der Vergangenheit u.a. von Tierheilpraktiker/innen angeboten wurde, ist nicht nur unnütz, sondern in vielen Fällen auch schädlich. Das bloße Abkratzen sichtbarer Zahnauflagerungen stellt in keiner Weise eine geeignete Maßnahme zur Maulhygiene bei Hund und Katze dar. Daher wurde dies zu Recht dem Berufsstand der Tierheilpraktiker/innen Ende 2023 gesetzlich untersagt.
Aber wie sieht denn nun eine "gute" zahnmedizinische Untersuchung bei Hund und Katze aus?
Was die Praxis/Klinik leisten sollte
- Vollnarkose (nach vorausgegangener Präanalytik)
- Venenzugang
- Schmerzmedikation
- Intubation
- Monitorüberwachung
- Wärme
- Infusion
- Inhalation/Filter
- eingehende Untersuchung der gesamten Maulhöhle, optisch
- Sondierung aller Zähne/Zahnfleischtaschen
- Röntgen der gesamten Maulhöhle, full mouth dentalröntgen
- Zahnsteinentfernung mittels Ultraschallscaler mit Wasserkühlung
- Kürettieren
- Polieren der Zähne innen und außen
- komplette Extraktion kranker Zähne, offen
- ggf. Wurzelbehandlungen kranker Zähne
- Wundverschluss mittels spannungsfreiem Schleimhaut-/Zahnfleisch-Flap
- ggf. Gingivektomie/Envelope-Flap
- Aufwachen in der Praxis/Klinik unter Beobachtung, Wärme, Infusion
- Versorgung mit Schmerzmitteln und ggf Antibiose in ausreichender Form, Dosis und Behandlungsdauer
Was wir als Besitzer leisten müssen:
- Compliance, Medikamente nach Anweisung verabrecíchen, nicht frühzeitig eigenmächtig absetzen.
- Wellcare
- Nachsorge
- Prophylaxe